Erste Fälle

Malt Bilder, bastelt Geschenke und repariert alte Fahrräder. Sammelt alle Sachen aus euren Beständen, die ihr nicht mehr braucht, versetzt sie gegebenenfalls in einen funktionstüchtigen Zustand und veranstaltet einen privaten Flohmarkt. Ihr ladet eure Eltern, Verwandten und Bekannten ein und verkauft oder verlost alles. Ihr könnt eine richtige Tombola aus der Aktion machen, indem ihr eine Menge Lose bastelt, die ihr für einen gewissen Geldbetrag verkauft. Den Erlös spendet ihr an eine wohltätige Organisation. Es ist besser, den Verwendungszweck des Geldes von vornherein festzulegen und bekannt zu geben. So kommt mehr Geld zusammen, weil jeder Spender weiß, was mit seinem Geld passiert.
Bevor ihr die Aktion öffentlich macht, müsst ihr sie bei eurer zuständigen Gemeindeverwaltung anmelden und genehmigen lassen. Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, einen Erwachsenen als Organisator zu bestimmen, der euch die Formalitäten abnimmt und beratend zur Seite steht.
Übrigens darf auf öffentlichen Flohmärkten jedermann zu bestimmten Zeiten kaufen und verkaufen. Zu überlegen wäre also, ob ihr nicht auf den Verwaltungsstress verzichtet und einfach zum nächstmöglichen Termin mit all euren gesammelten und reparierten Sachen zum Flohmarkt zieht.

Jüngere und schwächere Mitschüler könnt ihr auf dem Weg zur Schule oder ins Training begleiten. So muss niemand alleine gehen und mit Freunden ist es sowieso lustiger als alleine.

In eurer unmittelbaren Nachbarschaft gibt es sicher viele alte Menschen, die sich schwer mit ihrem Einkauf abplagen. Helft diesen Menschen! Bietet euch als Einkäufer an oder geht mit ihnen zum nächsten Supermarkt. Ihr könnt nicht nur die schweren Tüten tagen, sondern vielleicht auch beim Heraussuchen von Sonderangeboten helfen.

Fahrraddiebe sind inzwischen auch an vielen Schulen zur Plage geworden. Sollten sich an eurer Schule solche Fälle häufen, so informiert eure Mitschüler zunächst über bessere Sicherungsmaßnahmen (Infos gibt es von der Pressestelle der Polizei) oder organisiert eine Wache für einige Tage. Überlasst die Festnahme der Täter der Polizei. Es reicht, wenn ihr den Täter der Schulleitung meldet. Aber: Ein falscher Verdacht kann böse Folgen haben. Nicht zuletzt wirft er ein sehr schlechtes Licht auf euch. Ihr solltet euch also darauf beschränken, hieb- und stichfestes Beweismaterial zu sammeln.

Verreisen eure Nachbarn? Bietet ihnen an, während ihrer Abwesenheit nach dem Rechten zu schauen und die Blumen zu gießen. Sorgt dafür, dass der Briefkasten regelmäßig geleert wird und abends die Beleuchtung im Haus ein- und wieder ausgeschaltet wird. Vielleicht dürft ihr sogar in dieser Zeit das Haustier eurer Nachbarn pflegen und füttern.

Familien und zum großen Teil auch alten Leuten entlaufen manchmal die Haustiere. Für genauere Nachforschungen fehlt entweder die Zeit (Berufstätigkeit) oder die Kraft (alte Leute). Das ist eine Bresche, in die jeder UNDERGROUND Junior-Detektiv-Klub mit seinem Können und seinem Engagement einspringen kann. Befragt die Bewohner im angrenzenden Gebiet und sucht in der »Verloren/Gefunden«-Rubrik in eurer Tageszeitung nach dem Tier. Sollte alles Suchen vergeblich sein, so seid bei der Beschaffung eines neuen Tieres aus dem Tierheim behilflich.

Corinna Harder
UNDERGROUND Handbuch für Junior-Detektive, OMNIBUS 2001
Mit Illustrationen von Frank Picolin